Ein Jude in Deutschland: Mai 2008

Zur Person und zur Sache

Mancherorts auch als der Rebbe von Krechzn bekannt, heiße ich eigentlich Yoav Sapir. Ich bin 5740 (auf Christlich: 1979) in Haifa, Israel geboren und habe später lange in Jerusalem gelebt, dessen "numinose" Stimmung mich anscheinend zutiefst geprägt hat. Zuweilen wage ich mich sogar als Jerusalemer und Jerusalem als meine eigentliche Heimat zu betrachten - immerhin lebt ein großer Zweig meiner Verwandtschaft in Jerusalem und zwar inmitten der Karliner Chassidus (heute heißt sie Pinsk-Karlin).

Auf dieser Webseite findet ihr meine eher publizistischen, also wissenschaftlich kaum fundierten Beobachtungen zur deutsch-jüdischen Zeitgeschichte als Jerusalemer Jude im heutigen Deutschland. Seit Sommer 2006 weile ich an akademischen Einrichtungen im deutschsprachigen Mitteleuropa: anfangs in Wien, später in Berlin und jetzt in Heidelberg. Nebenbei habe ich mein M.A.-Studium in Jerusalem abgeschlossen, während dessen ich mich v. a. mit dem Bild des Juden im Spielfilm der DDR befasst habe.

Meine Interessenbereiche umfassen einerseits die israelische sowie die deutsch-jüdische Zeitgeschichte, andererseits die "allgemeine" deutsche Geschichte und insbesondere die Problematik der österreichischen Identitätspolitik.

Im Übrigen soll der Blogtitel - "Ein Jude in Deutschland" - einen mehr oder weniger leisen Einspruch gegen den unbegründbaren Vertretungsanspruch des so genannten "Zentralrates der Juden in Deutschland" sein (der eigentlich auf die vom NS-Regime erzwungene "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" zurückgeht).

Dienstag, 6. Mai 2008

So ganz reif...

...ist die liberale Demokratie in der Bundesrepublik also noch nicht: Wenn eine Hetzkampagne zum Amtsverzicht führt, ist es ein deutliches Zeichen dafür, dass selbst Träger der politischen Kultur von der Öffentlichkeit nichts Besseres erwarten. Und wenn diese resignieren, was sollten sich normale Bürger denken?