Eva Herman, DJ Tomek, Juliane Ziegler: Wer kommt als Nächster auf den Scheiterhaufen?
Man kann nicht ewiglich verhindern, dass der Nationalsozialismus und insbesondere die durchgängig als "Holocaust" bezeichnete Judenverfolgung und -vernichtung 1933-1945 langsam, aber ständig historisiert wird. Und zwar samt allem, was damit zusammenhängt: Mehr Differenzierung, weniger Pauschalisierung, und ja, nicht zuletzt auch dümmlicher Humor. Wir Menschen sind zuweilen halt dümmlich. Und wir dürfen so auch bleiben (als ob wir anders könnten).
Waren also der Nationalsozialismus im Allgemeinen und der Holocaust im Besonderen nur eine Episode im unaufhörlichen Fluss der Geschichte? Jein. Insofern nicht, als sie im Vergleich mit ähnlichen Begebenheiten mehrere Extremitäten aufweisen, und diese Erkenntnis wird uns als Forscher sowie als Gesellschaft weiterhin begleiten. Und insofern doch, als sie, wie alles Menschliche, im Rückblick umso verkraft- und integrierbarer werden, je ferner sie zurückliegen, d.h. je breiter unsere Perspektive ist. Diese natürliche Entwicklung ist unausbleiblich, findet sie doch schon seit 1945 statt. Auf ihre Ausreifung soll, nein: muss man sich vorbereiten.
Schöne Klausurzeit allerseits
Un a git Schabbes
Yoav
Freitag, 8. Februar 2008
Geschichtswerdung
Am 8.2.08
Stichwörter: Geschichte, Holocaust
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