Sonntag, 7. Oktober 2007

Erste Eindrücke

Die Heidelberger Gemeinde ist zwar klein bis winzig, aber sehr gemütlich; vom Ritus her (noch) verzeihlich daitsch, also nicht besonders frejlech, wofür es hier wohl kaum genug Leute gibt. Diese sind aber nett und freundlich, was ja am wichtigsten ist.

Die Stadt hingegen wirkt etwas unheimlich. Das habe ich bei meinen drei vorherigen Besuchen allerdings nicht mitbekommen. Bekanntermaßen gibt es hier überdurchschnittlich viele Ausländer, welche größtenteils zudem ständig verschwinden und durch immer neue ersetzt werden. Anscheinend ruft dies alles bei den Einheimischen eine wohl verständliche, aber immerhin gewisse Entfremdung hervor.

Und apropos unheimlich. Die Anti-Defamation League berichtet in ihrem letzten Rundbrief (vom 2. Oktober, Hervorhebung im Original):


[...] You made a difference. Your voice was heard! You helped stop the academic boycott of Israel.

On September 28, 2007 the British University and College Teachers Union (UCU) announced that based on legal advice, the union had determined that an academic boycott of Israel "would be unlawful and cannot be implemented" and thus it will not act on its May 30, 2007 resolution.


"Legal advice"? "Unlawful"? Und wie wäre es mit "unmoralisch"? Gott helfe den britischen Dozenten (weil wir Juden uns mit Wichtigerem zu befassen haben), wenn sie sich tatsächlich nur von Rechts wegen heraushelfen konnten. Nicht weit entfernt liegt ein anderes Land, dessen Geschichte sehr deutlich bekundet, was sich mit dem Recht anfangen lässt, sobald man mit der Moral aufgehört hat.

1 Kommentar(e):

medbrain2001 hat gesagt…

Ah, die Heidelberger tauen schon noch auf! Im Grunde sind sie ein nettes Völkchen...